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Bad Bertrich – einzige Glaubersalzthermalquelle Deutschlands,
32° C naturwarm!
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VON DER RÖMERZEIT BIS HEUTE

Schon die Römer wussten die Heilquelle zu schätzen, die aus über 2.000 Metern Tiefe in Bad Bertrich an die Oberfläche sprudelt, fassten die Quelle und genossen das Bad in der 32°C naturwarmen Therme. Der Vicus Bertriacum war ein florierender „Kurort“ bis sich die Römer im 500. Jhd. wegen der Germaneneinfälle zurückzogen.

1097 bis 1762 wechselten die Besitzrechte für das Bad mehrmals. Im 16. Jahrhundert wurde die „Thermae ad sanct bertricum“ sogar in der Cosmographia des bedeutenden Wissenschaftlers Sebastian Münster erwähnt.

Der letzte Kurfürst zu Trier, Clemens Wenzeslaus, als Prinz von Polen geboren, verliebte sich auf einer Reise von Trier nach Koblenz in das zauberhafte Bad Bertrich. 1787 lässt er sich seine Sommerresidenz, das heutige Kurfürstliche Schlösschen, bauen. In den Wirren der französischen Revolution muss der Kurfürst 1794 flüchten.

Im Rahmen des Wiener Kongresses wurde Bad Bertrich 1815 dann preußisches Staatsbad. Als Aufenthaltsort, aber auch als Handlungsort hat Bad Bertrich im 19. Und 20. Jahrhundert für viele Autoren, Journalisten und Wissenschaftler, wie Alexander von Humboldt, Heinrich Hoffmann, Clara Viebig und Emmi Elert, eine Rolle gespielt.

…und wie die Römern vor fast 2.000 Jahren genießen wir auch heute das Baden in der einzigen Glaubersalztherme Deutschlands.

Bad Bertrich - Ein heißes Pflaster, entstanden aus Lava und Feuer

Bad Bertrich liegt in einem 200 m tiefen Seitental der Mosel in der südlichen Vulkaneifel, einem Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Die geologischen Formationen gehören dem Unterdevon an, hier etwa 390 Millionen Jahre alte Meeresablagerungen aus dem Erdaltertum. In diesem uralten Gebirge kam es vor etwa 50.000 Jahren zu vulkanischer Tätigkeit.

Es existieren sechs Vulkane, die den südöstlichsten Teil des jungen Vulkanfeldes der Westeifel darstellen – Falkenlay, Hüstchen, Tümmelbusch, Dachskopf, Facher Kopf und ein uralter Vulkanschlot im Bereich der Elfengrotte, und drei Maare – Hardtmaar, Elfen- oder Seeser Maar und Kennfuser Maar.

Bad Bertrich weist eine schon zur Römerzeit genutzte Thermalquelle auf, die als Heilquelle weit bekannt ist. Die Talbildung, die Genese der Vulkane und die Entstehung der Thermalquelle stellen eine einzigartige Kombination von Naturereignissen dar, die schon viele Geowissenschaftler zu Untersuchungen veranlasst hat.

Eine Besonderheit sind die Pfarrkirche und verschiedene Häuser in Kennfus, die aus dunklen Lavakrotzen und zum Teil reich verwendeten hellem Tuffsteinwerk erbaut wurden.
 

Vorgeschichte

Falkenlay: Steinzeithöhlen, Funde

Entersburg: keltische Fliehburg nachgewiesen
 

Lange Geschichte kurzgefasst        

365-83 n. Chr.

Unter Kaiser Valentian u. Gratian Bau eines Badegebäudes mit Säulentempel in „Bertriacum“

1097

In einer Besitzurkunde des Erzbischofs Egilbert von Trier findet man die erste urkundliche  Erwähnung von Bertriacum.

1136 bis 1137

Erzbischof Albero von Trier belagert und zerstört die Entersburg (richtiger: „Nantersburg“) als Revanche für die vorherige Vereinnahmung der Burg Arras durch die Nantersburger.

1391 bis 1392

Die Ritter Hermann von Arras und Heinrich von Pyrmont verkaufen ihren Anteil an das Bad an den Erzbischof von Trier, Werner von Falkenstein.

14. Jahrhundert

Erwähnung der „Thermae ad sanct bertricum“ in der Cosmographia von Sebastian Münster.

1476

Bad Bertrich geht in den Besitz von Kurtrier über, es wird Staatsbad (24. Oktober 1476)

1657

Kurfürst Carl Caspar von der Leyen verkauft das Bad an die Gemeinden Bertrich und Kennfus für 320 Gulden.

1762

Kurfürst Johann von Walderdorff kauft das Bad zurück – für einen jährlichen Zins von 20 Gulden.

1768 bis 1769

Clemens Wenzeslaus von Sachsen, wird letzter Kurfürst von Trier.

1785 bis 1787

Bau des „Kurfürstlichen Schlösschens“ nach Plänen des Koblenzer Hofbaumeisters Andreas Gaertner (Kosten: 11.700 Thaler). Das „Schlösschen“ dient dem Kurfürsten als Sommer- und Jagd-Residenz sowie im Erdgeschoss als Badehaus. (è Moebius „Die Beichte von Bertrich“)

1788 /1789

Bau des Kavalierhauses für die Gäste des Kurfürsten (heute: „Kurhotel am Kurfürstlichen Schlösschen“).

1794

Bad Bertrich wird von französischen Revolutionstruppen besetzt und für 20 Jahre französisches Staatsbad, unterstellt dem Innenministerium in Paris.

1813

Da das nötige Geld zum Wiederherstellen des Bades fehlte, entschied Gouvernement-Kommissar Sack, "einem Unternehmer zu gestatten, gegen eine Prachtsumme von 1000 Franken jährlich ein Hasardspiel (Spielbank) zu eröffnen".

1815

am 5. April wird Bad Bertrich im Rahmen des Wiener Kongresses preußisches Staatsbad.

1816

Im Kurpark sorgen ein Karussell, eine Schaukel und eine Kegelbahn für die Zerstreuung der Kurgäste.

1819

Prinz Wilhelm von Preußen besucht Bad Bertrich und lobt die Schönheit der Natur.

1822

Druck der ersten Badekarten

1823

Freiherr von Solemacher überlässt das Gemälde von Clemens Wenzeslaus (1755, Heinrich Foelix) zur Ausstattung des Kursaales.

1839

Die "Bertricher Makrone" tritt ihren Siegeszug an.

1841-1847

Bau der Provinzialstrasse von Alf nach Lutzerath und Durchbruch des Bergrückens zwischen dem heutigen Schweizerhaus und der evangelischen Kirche zur Verlegung des Üßbaches und zur Landgewinnung, der Wasserfall unter dem Schweizerhaus wird angelegt und das ehemalige Bachbett zu einem Promenadenweg und den abschließenden Schwanenweiher gestaltet.

1845

am 16. November besucht Alexander v. Humboldt Bad Bertrich und erstellt eine wissenschaftliche Wasseranalyse. Er nennt Bad Bertrich „das milde Karlsbad“.

1849

Dr. Hoffmann "Struwwelpeter-Vater" hält sich in Bad Bertrich auf, nennt Bad Bertrich "sein Miniaturbad".

1856

Bau einer Molkenkur-Anstalt (heute.Schweizerhaus). Der Schweizer Wettner aus Appenzell wurde auf 10 Jahre verpflichtet 12 Ziegen zu halten, Molke für Schönheitsbäder zu bereiten (Wellness im 19. Jahrhundert) und Ziegenmilch zu verkaufen.

1858

Fund der Diana-Statue – Diana, die römische Schutzherrin  von Bad Bertrich dargestellt als Göttin der Jagd.

1865

6. Februar, 10.00 Uhr vormittags... Ein plötzlicher Bergsturz des Palmbergs vernichtet das 1851 errichtete Badehaus.

1888

Der Haupteifelverein wird in Bad Bertrich gegründet.

1889

Gründung einer Ortsgruppe des Eifelvereins in Bad Bertrich.

1891

 am 20. Juli wird ein Verschönerungsverein gegründet. Sein Motto: „Von den Gästen - für die Gäste“.

1893

Bad Bertrich ist auf der Weltausstellung in Chicago vertreten und erhält für seinen Prospekt einen Preis und eine Urkunde. Der Bertricher Verschönerungsverein errichtet auf der Entersburg die Steffenswarte.

1901/02

Bau eines Dampfkraftwerkes zur Stromerzeugung („elektrische Lichtzentrale und Starkstromanlage für Licht- und Kraft-zwecke in Bertrich“). Bad Bertrich ist als einer der ersten Orte im weiten Umkreis elektrifiziert.

1902-1930

Die berühmte Schriftstellerin und „Eifel-Dichterin“ Clara Viebig verbringt häufig mehrere Wochen im Jahr in Bad Bertrich.

1902-1903

Ingenieur Scherrer aus Bad Ems wird mit der Neufassung der Bergquelle beauftragt. Er fertigt Schnittzeichnungen der dabei freigelegten römischen Fassung an. Durch die Neufassung der Quelle wurde deren Tagesschüttung von ca. 60 000 l auf 864 000 l  gesteigert werden.

1911

Eine erste Automobil-Verbindung zwischen Bad Bertrich und Bullay wird eingerichtet und im gleichen Jahr wegen des Einsatzes zu schlechter Fahrzeuge wieder eingestellt.

1912

Eine neu gegründete „Automobilgesellschaft Bad Bertrich“ setzt mit zunächst 1 Auto-Omnibus für 18 Personen, 1 offenem, gedecktem Aussichtswagen für 14 Personen und einer Limousine für 6 Personen eine feste Kraftfahrzeugverbindung mit 7-8 Fahrten pro Tag zum Bahnhof Bullay ein.

1919

Die Post übernimmt die Beförderung der Gäste mit Bussen nach Bullay, kann jedoch nur auf 2-3 Verbindungen pro Tag verweisen.

1935

Bau eines Freibades mit einem 50-m-Becken für Nichtschwimmer und Schwimmer mit Startblöcken, zwei 1-m-Sprungbrettern und einem 3-m-Turm, einem separaten Planschbecken für Kleinkinder, einer großen Liegewiese, Sauna, Sportanlagen und einem Cafe mit großer Terrasse.

1947

Bad Bertrich wird Rheinland-Pfälzisches Staatsbad.

1972

Umwandlung des Staatsbades in eine „Staatsbad GmbH“.

1974

14.08.: erster Spatenstich durch den Wirtschaftsminister Holkenbrink. Baubeginn der Umgehungsstraße.

1976

Bad Bertrich ist seit 500 Jahren Staatsbad.

1984

Einweihung und Inbetriebnahme der Umgehungsstraße mit den beiden Tunnel „Apollo“ (444 m) und Diana (201 m). Im gleichen Jahr: Grundsteinlegung für den Bau des Thermal-Hallen- und Freibades.

1985

Am 22. März ist Einweihung des neuen Bades. Am 1. April beginnt der Bade- und Therapiebetrieb.

1988

15. –17. April: 100-Jahr-Feier des Eifelvereins in seinem Gründungsort Bad Bertrich

1990

5. April: vor 175 Jahren wurde Bad Bertrich   preußisches Staatsbad.

1991

vor 333 Jahren bestimmte Johann Rudolf Glauber erstmals die Verbindung Natrium-Hydrogen-Karbonat-Sulfat, die nach ihm benannt ist. Das Bad Bertricher Heilwasser ist eine Glaubersalztherme mit 32° C Temperatur. (Als Therme dürfen Quellwasser bezeichnet werden, die mit einer natürlichen Temperatur von mindestens 20° C  entspringen.)

1997

Bad Bertrich: 50 Jahre rheinland-pfälzisches Staatsbad, 900 Jahre Bad Bertrich.

2000

Bad Bertrich – ganzheitliches Gesundheitszentrum Europas.

2006

Bad Bertrich ist während der Fußball Weltmeisterschaft Trainingslager der Fußball-Nationalmannschaft der Schweiz, Neubau des Üßbachtalstadions

2010

Neubau und Eröffnung der Vulkaneifel-Therme

2014

125-Jahr-Feier des Eifelvereins in Bad Bertrich

2014

125 Jahre Eifelverein-OG Bad Bertrich

2015

200 Jahre preußisches Staatsbad Bad Bertrich